Werteorientierung vs. EBIT-Orientierung – Ein Widerspruch?

Zahlen lügen nicht. Was sich nicht in Daten und Fakten erheben lässt, zählt auch nicht am Markt. Hinter dem Kürzel EBIT versteckt sich eine wesentliche Kenngröße (Earning before Interests and Taxes, also Ergebnis vor Steuern), die die wahre Leistungsfähigkeit von Firmen belegt. Sie zeigt, wo das Unternehmen jetzt und hier innerhalb seiner Branche steht. Eingereiht in die „Hard Facts" vermag die EBIT-Marge Auskunft zu geben, wie erfolgreich das Unternehmen im Großen und Ganzen arbeitet. Doch sie sagt nichts über die Unternehmensführung, die Wertekultur aus.

EBIT und Ethos

Anspruch oder Achillessehne? Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Denn zwischen Wertorientierung und Werteorientierung findet sich ein kleiner, aber feiner Unterschied. Diesen erklärt Jörg Rabe von Pappenheim, Mitglied des Vorstandes der DATEV eG, Nürnberg in seinem Buch „Das Prinzip Verantwortung". „Während eine rein wertorientierte Unternehmensführung vornehmlich bestrebt ist, Kapitalrenditen zu erwirtschaften, die höher ausfallen als die Kapitalkosten, um langfristig Wert zu schaffen, geht eine werteorientierte Unternehmensführung über die Fokussierung auf materielle Wertentwicklungen hinaus." (1) Werteorientiertes Handeln ist nichts anders als nachhaltiges Tun. Gut, diese Begrifflichkeit ist gegenwärtig in aller Munde. Doch Nachhaltigkeit ist kein Phänomen nach der Wirtschaftskrise, sondern beschreibt den Wesenszug und das Erfolgsprinzip familiengeführter oder mittelständischer Unternehmen. Werteorientiertes Denken und Handeln im Sinne der klassischen Unternehmertugenden – Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Maß – spielt bei den Führungskräften von heute eine zentrale Rolle. Übertragen ins Neudeutsche heißen die Ansprüche Mut, Vertrauen, Integrität, Respekt und Fairness. Das Werte immer noch oder wieder Hochkonjunktur haben, beweist die 3. Führungskräftebefragung der „Wertekommission – Initiative Werte Bewusste Führung e.V." Die Studie zeigt unter anderem, dass das private Werteverständnis sich in der gelebten Unternehmenskultur wieder finden soll; es von primärer Bedeutung ist.

Transparenz ein Muss

„Für kurzfristige Gewinne verkaufe ich die Zukunft nicht." SIEMENS-Gründer Werner von Siemens bringt es auf den Punkt. Zahlen, Daten, Fakten als „Hard Facts" vermitteln Transparenz – extern und intern. Schon allein deshalb stehen EBIT-Orientierung und Wertekodizes nicht im Widerspruch. Jörg Rabe von Pappenheim formuliert es so: „Der Ruf nach standardisierten und überprüfbaren Indikatoren für nachhaltige Unternehmensführung wird lauter. Aktionäre, Investoren, Analysten, Kreditgeber, Kooperationsfirmen, Verbraucher, sie alle wollen mehr Transparenz. Nachhaltigkeit kann sich als Qualitätsmerkmal der Unternehmensführung dann fest etablieren, wenn man Transparenz und Vergleichbarkeit schafft. (...) Welche Möglichkeiten haben Mittelständler? Sie benötigen fokussierte und weithin akzeptierte Berichtsformate, die sie dabei unterstützen, die Nachhaltigkeit von Unternehmensausrichtung und Werteorientierung auf den Finanz- und Absatzmärkten glaubwürdig zu kommunizieren." (2) Die EBIT-Marge ist ein solches Format.

Klaus Peters

Quellen
(1) Jörg Rabe von Pappenheim, 2009: Das Prinzip Verantwortung. 9 Bausteine nachhaltiger Unternehmensführung, Wiesbaden: Gabler, S.60
(2) http://www.aknu.org/files/64%20DBT_AKNU_Pr%C3%A4sentation_von%20Pappenheim.pdf

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Interim Manager Klaus Peters

Nur was sich rechnet ist gut.

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